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CTH 390

Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 390 (TX 20.03.2017, TRde 20.03.2017)



§ 37
175 -- Er band den Hirsch unter der Eiche,
176 -- er band den Panther am tašša-Ort43,
177 -- er band den Wolf44 in einem höher gelegenen (Ort)45,
178 -- er band den Löwe am?/an das? zaman-46,
179 -- er band die Wildziege am?/an das? ḫuratti-47,
180 -- er band die Milch der Wildziege,
181 er band den Thron der Schutzgottheit.
Zu dieser Form vgl. Hoffner H.A. – Melchert C. 2008a, 103 Anm. 118.
Collins B.J. 1989a, 50 „in a [str]ong place“ mit Emendierung in ta-aš-ša-<u->i. Diese Emendierung ist auch in CHP P, 339b und in HEG III 253 (hier mit weiterer Literatur) angenommen: „an einem wichtigen Ort“. Das wäre eine Parallele zu dem folgenden pargawei. Vgl. auch Oettinger N. 2004a, 349 mit Anm. 9: „an einem unzugänglichen(?) Ort“.
Die Übersetzung „Wolf“ ist unsicher. Vgl. die Betrachtungen in HEG IV, 40-41.
Vgl. Oettinger N. 2004a, 349: „(er band) den Wolf auf die Höhe“.
Das Wort zamnisa- ist nur in diesem Ritual (vgl. hier und zamnaš in Rs. III 28) belegt. Zu vergleichen wäre evtl. UR.MAḪ lam-ni-ša-an in KUB 35.148 IV 11 (CTH 412). Für die Interpretation dieses Lemma bestehen zwei Möglichkeiten: ein attributives Adjektiv von UR.MAḪ „Löwe“ oder ein Dat.-Lok. + -šan (so auch nach CHD P, 339b). Es wäre besser, die erste Lösung auszuschließen, weil die vorigen Zeilen dieses Abschnittes eine genaue Struktur zeigen, nach der das Tier immer an einen Ort oder an ein Objekt (im Dat.-Lok.) gebunden ist. Dort kommt kein Adjektiv vor. Deshalb kann die zweite Möglichkeit mit zamni als Dat.-Lok. bevorzugt werden. Was -šan betrifft, könnte es evtl. mit der betreffenden Lokalpartikel identifiziert werden, auch wenn eine solche Position im Satz ungewöhnlich ist (vgl. dazu CHD Š, 301 mit Lit.). Die häufigen Ungenauigkeiten des Schreibers dieses Textes könnten dies evtl. besser erklären. Wenig wahrscheinlicher ist, dass -šan ein Possessivpronomen ist, dessen richtige grammatikalische Schreibung -šši sein sollte. Diese Interpretation könnte auch für das Wort ḫu-u-ra-at-ti-ša-an im folgenden Satz gelten, das aus dem Substantiv unbekannter Bedeutung im Dat.-Lok. ḫuratti + -šan gebildet ist. Ein (luwisches) Lemma zaman- (vgl. dazu Starke F. 1991a, 277ff.) ist in KUB 35.48 III 10' (CTH 760) und in KUB 35.58 Vs. II 7 (CTH 760) in einer Liste von negativen Begriffen belegt. Meriggi P. 1980a, 310 benutzte diese beiden Belege, um zaman- als Nomen zu betrachten, das „un concetto negativo“ ausdrückt. Vgl. auch die ausführliche Betrachtung dieses Lemmas in HEG IV, 644-647. Vgl. schließlich Oettinger N. 2004a, 349 mit Anm. 10, der das Lemma zamnišša/i- als Dat. Pl. interpretiert.
Zu diesem Lemma vgl. HW2 Ḫ, 751b.

Editio ultima: Textus 20.03.2017; Traductionis 20.03.2017